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Yorkshireman Yorkshireman ist männlich
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Hallo Leute
Mir hat mal jemand erzählt, daß man ein altes Ventil aus einem Autoreifen ganz hervorragend dafür benutzen könnte, um daraus ein kleines Ventil für die Pfeife der Lok zu bauen. Märchen oder Wahrheit? Hat das schon jemand mal gemacht?

Johannes, Yorkshireman

PS:
Wenn Leeds United doch endlich mal wieder auf einen Grünen Zweig kommen würde...

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Alles Gute!
Johannes, Yorkshireman

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Yorkshireman: 04.02.2005 11:43.

04.02.2005 11:42  
Yorkshireman Yorkshireman ist männlich
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Themenstarter Thema begonnen von Yorkshireman

Ein Nachtrag

Bei der Beschäftigung mit dem Thema habe ich folgendes entdeckt:

1. Das Außengewinde an den Ventilen ist lt. Literatur:
"the external thread is 0.302 inches (7.7mm) by 32 threads per inch (0.794mm pitch)"

2. Dadrauf kann man fast mühelos ein Schneideisen M8 x 0.75 drehen.

3. M8 x 0.75 ist aber auch das Innengewinde des Minibohrfutters von der Fa. PROXXON. Man nehme also ein neues Ventil in langer Ausführung, schneide das Gewinde nach, und mit dem Bohrfutter und dem 'Handgriff' aus Gummi hat man sofort ein sehr handliches kleines Werkzeug. Damit kann man z.B. mit einem Bohrerstummel an den unzugänglichsten Stellen entgraten.

4. Wenn man das Gummi entfernt kommt ein Messingschaft mit 6 mm Durchmesser zum Vorschein. Nachdrehen, Ablängen, Überwurfmutter, Schneidring und fertig ist der Anschluß auf der Dampfseite.

5. Der Ventilkörper ist zwar (nur) aus Messing, man kann den deshalb aber auch leicht noch abdrehen, und z.B. mit dem Bohrfutter einen kleinen Zusatzbohrer für die Drehbank zu machen.

6. Hier in England fand ich metallische Ventilkappen, die auch noch bestens passen, wenn man mit M8 x 0.75 nachgeschnitten hat.

Nächstes Ziel:
Kleine Stopfbuchse für einen Ventilstößel und einen seitlichen Anschluß für die Leitung zur Pfeife machen und fertig ist das Pfeifenventil!

Einzige Schwierigkeit - die Ventilkappe ist aus Alu und das Anlöten von Stopfbuchse und seitlichem Anschluß ist etwas haarig...
Vielleicht stelle ich die Kappe mit Stopfbuchse und Anschluß aber auch komplett neu her aus Messing.

Ich werde später noch mal berichten.

Johannes, Yorkshireman

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Johannes, Yorkshireman
05.02.2005 15:23  
Yorkshireman Yorkshireman ist männlich
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Da bin ich wieder...
Nach etwas Forschung habe ich im "Model Engineer" von Januar 1985 die gesuchte Beschreibung gefunden, wie man aus einem Autoventil ein Ventil für die Dampfpfeife baut. Der Artikel ist recht kurz, deshalb hab ich den als Bild in mein Fotoalbum gestellt. Leider ist der Text nur in UK-isch, die Zeichnung sollte aber alles aussagen.
Johannes, Yorkshireman
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16.02.2005 22:46  
Wolfgang Wolfgang ist männlich
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Hallo in die Runde,
mit dem Reifenventil ist eine feine Sache. Wie haltbar sind denn Dichtungen von den Ventilen, die Erscheinen mir etwas empfindlich zu sein, wenn der volle Dampfdruck ansteht, ca 160° heiss und der ein oder andere Schmutzpartikel durchschiesst. Gibt es da schon Erfahrungen?
Viele Grüsse
Wolfgang

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Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
18.02.2005 09:04  
Yorkshireman Yorkshireman ist männlich
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Ich schulde Euch noch das 'wirkliche' Ventil.
Bei meinem Freund Colin in dessen Sweet Pea seit ca. 3 Jahren ohne Probleme in Betrieb.
Johannes, Yorkshireman

Yorkshireman hat dieses Bild (verkleinerte Version) angehängt:
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Johannes, Yorkshireman
23.02.2005 20:19  
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und nochmal

Yorkshireman hat dieses Bild (verkleinerte Version) angehängt:
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Johannes, Yorkshireman
23.02.2005 20:22  
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Hier nochmal 2 weitere Ventile, mit Hebel- bzw. Drucktastenbedienung. Die Durchgänge des Stößels durch das Gehäuse sollten sehr gute Passungen haben, sonst verbrennt man sich die Finger. Keine Angst, diese Ventile halten in LKW-Reifen 12 oder mehr bar aus.
Johannes, Yorkshireman

Yorkshireman hat dieses Bild (verkleinerte Version) angehängt:
venti1.jpg



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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Yorkshireman: 08.04.2005 08:32.

08.04.2005 08:28  
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Hallo,

angeregt durch Johannes habe ich mich an den Bau eines derartigen Ventils gemacht und es meinem Yarrow-Kessel spendiert.

Um den Dampfaustritt am Betätigungsstößel (3mm stark) zu verringern, habe ich die Bohrung gerieben und sie hat 7mm Länge. Sollte im Betrieb doch noch Dampf austreten, kann ich immer noch einen O-Ring montieren.



Ich will noch einen Plan zeichnen. Wenn er fertig ist, gebe ich ein Zeichen.

Gruß Dietrich

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Hallo,

Einen Ventileinsatz hatte ich noch liegen und Schneideisen und Gewindebohrer M8x0,75 auch. Beste Voraussetzungen also, das Werk zu beginnen.

Hier die Einzelteile des Ventils.

Der Betätigungsstößel (ganz links) läuft in einer geriebenen 3mm-Bohrung von 7mm Länge, so dass er sich leicht in dieser bewegt und hoffentlich dampfdicht ist. Sollte sich im Betrieb das Gegenteil erweisen, ist noch genug Futter, einen O-Ring aufzuziehen.

Hier das montierte Ventil auf dem Dampfverteiler.

Leider hatte ich mich mit der Breite des Druckfortsatzes am Hebel etwas vertan, so dass ich dann die Messingdruckplatte anlöten musste. In der Bohrung im Hebel greift der Seilzug für den Betätigungs-Servo an. Um die Pfeife mit der Hand in Betrieb zu setzen, gibt es den Handgriff aus Holz. Für den stand ein Feilenheft Pate.

Der Betätigungshebel ist aus 2mm Blech hergestellt. Da die Gabel, in der er gelagert ist, eine Innenbreite von 4mm hat, habe ich ein 4mm langes Messingrohr 3mmx0,5 in diesen eingezogen. Der Lagerbolzen ist aus einer Fahrradspeiche entstanden. An einem Ende ist ein 3mm langes M3-Gewinde, auf der anderen habe ich mit einer feinen PUK-Säge einen Schlitz eingesägt, so dass ich den Bolzen einschrauben kann.


Gruß Dietrich

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